The Real China Experience

我的生活在中国

Schlagwort: China (Seite 4 von 5)

Chao Hu

Zusammen mit Adrian und einem neugewonnenen chinesischen Freund besuchten wir den Chao Hu See (巢湖). Dieser befindet sich gerade mal 20 Minuten außerhalb Hefeis und gehört zu den fünf größten Sees in ganz China. Er ist maximal 55 km lang und an seiner breitesten Stelle 22 km breit. Er kommt also nicht ganz an den Bodensee heran, vor allem nicht was seine Tiefe angeht. Durchschnittlich gerade mal 2,5 meter tief und an der tiefsten Stelle nur 5 meter. Wir fuhren zuerst an die Stelle des Sees, an welcher der Zhongmiao Tempel (中庙介绍) steht. Dort kann man sich gegen eine geringe Gebühr umschauen und wenn man will auch ein wenig beten. Vor allem aber ist dieser Spot natürlich für Fotos sehr interessant.

Ansonsten besuchten wir noch ein kleines Dörfchen nahe des Sees, wo wir schließlich geschwind zu Mittag aßen. In dem kleinen Dörfchen schauten wir uns dann noch ein paar historische Geschäfte an, machten ein paar Fotos und schon war der Tag rum. Zumal unser chinesischer Kontakt nun auch arbeiten musste.

Bahnhöfe

Bahnhöfe in China sind auch eine interessante Erfahrung, vor allem wenn man mit dem Schnellzug fährt und an einen dieser riesigen Bahnhöfe mit Flughafenatmosphäre muss. Als erstes fällt auf, dass man beim Ticketkauf seinen Ausweis vorzeigen oder in meinem Falle natürlich den Reisepass parat halten muss. Kommt man am Bahnhof an, muss man Ticket und Pass dann auch am Eingang vorzeigen, sonst darf man gar nicht erst rein. Danach geht es durch eine rudimentäre Sicherheitskontrolle, bei welcher das Gepäck gescannt und man selbst durchsucht wird.

Shanghai Hong Qiao Bahnhofsgebäude außen

Shanghai Hong Qiao Railway Station

Shanghai Hong Qiao Bahnhof Übersicht innen (auf’s Bild klicken für eine größere Version)

Shanghai Hong Qiao Railway Station

Nun befindet man sich also in einer rieeesigen Wartehalle, welche mit ihren Shops und Restaurants eher an einen Flughafen erinnert, als an einen Bahnhof. Ein rieeesiges LED Display zeigt einem dann, an welchem Gate der Zug abfährt. Und je nach Größe des Bahnhofs gibt es da schon einmal so mind. 15 – 25 Gleise. An seinem Gate muss man dann erst einmal warten, denn auf die Gleise darf man erst 15 Minuten bevor der Zug einfährt. Natürlich muss das Ticket hier nochmal gescannt werden, damit auch wirklich jeder im richtigen Zug sitzt. Die Gates sind übrigens in A und B eingeteilt. A für den vorderen Teil des Zuges und B für den hinteren. Wenn man also sein Ticket genau studiert, kann man vorher schon in die richtige Richtung runter gehen und muss so nicht großartig am Gleis rumlaufen.

Tja und dann geht es auch schon los, mit ca. 300 km/h z. B. Richtung Shanghai. Von Hefei aus sind das nur ca. 3 Stunden und ein Ticket dafür kostet schlappe 30 EUR. Möglich wären auf vielen Strecken sogar 350 km/h und mehr, aber das wurde irgendwann auf 300 km/h gedrosselt. Schnellzüge in China sind generell ein interessantes Thema und der Wikipedia-Artikel ist netterrweise auch sehr detailliert, wenn auch nur in Englisch.

Im Zug selbst herrscht ein wunderbares Platzangebot, die Toiletten sind sauber, es gibt kostenfreies (heißes) Wasser und eine Stewardess bringt Snacks, Kaffee oder gar richtige Mahlzeiten. Und das obwohl es natürlich auch noch einen Restaurant-Wagen gibt. Die Sitze ähneln eher bequemeren Flugzeugsitzen, die Ansagen sind auf chinesisch und sogar auf Englisch und so vergeht eine 3-stündige Fahrt sprichwörtlich wie im Fluge.

Hier noch zwei Bilder des Bahnhofes Nanjing-Süd. Hat man erst einmal zwei oder drei solcher Bahnhöfe besucht, fällt einem schnell auf, dass alle nach dem gleichen Muster aufgebaut sind, was ich persönlich gar nicht mal so schlecht finde. Egal wo man ankommt oder von wo man abfährt, man weiß instinktiv wo es die Tickets gibt, wo die Gates sind und generell wie man dort navigieren muss. Die Architektur selbst… naja… ich nenne sie spaßeshalber mal „Brutalismus-“ oder „Brachialarchitektur“, denn anders sind diese riesigen Betonklötze, die immensen Deckenhöhen und die unfassbaren Ausmaße wirklich nicht mehr zu beschreiben.


Nanjing Süd Bahnhofsgebäude außen

Nanjing South Railway Station
Nanjing Süd Bahnhofsübersicht innen (auf’s Bild klicken für eine größere Version)

Nanjing South Railway Station

Bewegtes 2

Und nochmal ein paar animierte Eindrücke aus Hefei, meiner neuen Lieblingsstadt. Bildchen müssen unter Umständen erst etwas laden.

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Stichwort Deutsch

Letzte Woche besuchte mich Adrian und wir hatten eine sehr, sehr gute Zeit. Kurz vor seinem Besuch war ich ja fast ein bisschen deprimiert, weil sich die Jobsuche so schwergängig gestaltete, das Wetter unter aller Sau war und ich ein bisschen Heimweh hatte. Jetzt ist Adrian weg, das Wetter gut und vor allem gehe ich nun immerhin als Teilzeitkraft in eine Schule Deutsch unterrichten. Die Welt schaut nun sozusagen ein wenig besser aus. Zumal ich in der Woche mit Adrian direkt drei neue Freunde / Bekanntschaften machte hier, was natürlich auch nicht verkehrt ist.

In der Deutschschule bin ich für das „Hörverständnis“ und „Sprechen“ zuständig. Grammatik und alles, wo man etwas mehr erklären muss, macht dann eine Chinesin. Der Aufwand hält sich also in Grenzen, der Verdienst ist aber ganz gut. Hauptziel ist für mich allerdings immer noch einen Vollzeitjob zu kriegen. Das sollte allerdings auch irgendwann klappen. Und dann bin ich sozusagen endlich mal „angekommen“.

Hefei bei gutem Wetter

Die letzten Tage ist es ja nun immer recht sonnig gewesen und der Himmel ist nun sogar öfter mal blau. Da bietet es sich natürlich an, ein paar Fotos zu machen.

Bäckereien

Chinesen lieben zunehmend Europäisches und so gibt mittlerweile auch recht viele Bäckereien in China. Fast alle paar Meter sieht man eine Filiale der größeren Ketten mit lustigen Namen wie: „Caidie Bakery“, „Kengee“, „Super Bakery“, „Bread Talk“ oder in Bozhou auch „G-Tyme“. Mit einer deutschen Bäckerei hat das natürlich nicht viel zu tun, aber in vielen Bäckereien findet man in der Tat leckere Dinge.

Hier mal ein paar Eindrücke am Beispiel meines Lieblingsshops namens „Kengee“.

Toast- oder Weißbrot, wie wir es aus Deutschland kennen, gibt es überhaupt nicht. Das Brot ist überwiegend sehr weich, weiß und sehr süß. Das ist ansich auch nicht verkehrt und kann schon einmal ganz gut schmecken, aber eben nur manchmal und ein Rührei und Bacon will man damit nicht essen. Desweiteren gibt es dieses weiße, süße Brot in allen möglichen Variationen. Mit roten Bohnen, Rosinen, grünem Zeug, lila Zeug und vielem mehr.

In „Kengee“ fand ich meinen persönlichen Favouriten, welches dunkler und weniger süß ist. Es erinnert mich lustigerweise an das „Honeywheat“ Toastbrot, welches ich in den USA einst kaufte. Hierzu passt hervorragend eher herzhaftes. Es ist allerdings genauso soft und lediglich etwas toasten schafft da Abhilfe.

Ansonsten findet man in diesen Bäckereien vor allem noch viel süßere Teilchen. Das gleiche Brot mit z. B. Schlagsahne gefüllt, kleinere, runde „Brötchen“ mit rotem Bohnenzeug gefüllt oder auch „herzhaftes“ mit Wurst / Schinken und Mayonaisse. Diese Teile sind vom Geschmack her leider genauso süß und absolut nicht so mein Geschmack. Neben allerhand Keksen gibt es natürlich auch Getränke. Überwiegend Tee und Milchtee-Mixgetränke, allerdings auch Kaffee. Im „Kengee“ gar meinen Lieblingskaffee, hier muss man jedoch auf „bitte nur halb soviel Wasser“ bestehen, sonst ist er zu verwässert.

Des Weiteren sind Bäckerein in China berühmt für ihre Torten. Chinesen stehen aus irgendeinem Grund mittlerweile total auf Torten. Das wäre ansich ja nicht so verkehrt, aber leider sind auch diese eher… etwas „anders“ als bei uns. Eine Torte besteht hier zu 50 % aus mega-fluffigem und weichem Bisquit und 40 % Schlagsahne. Der Rest ist dann Dekoration außenrum wie z. B. mehr Süßkram und vor allem Früchte. So eine Torte mit einem 20 cm Durchmesser kostet dann schonmal locker 20 – 30 EUR je nach Bäckerei. Das hält die Chinesen aber nicht davon ab die Dinger zu kaufen wie verrückt, vor allem natürlich für Geburtstage und Feiern.

Als kleine Randnotiz sei noch erwähnt, wie viele Bäckereien absolut gut aussehendes und normales Brot als Dekoration benutzen. Ich besuchte einst eine „G-Tyme“ Filiale, sah ganz normales Brot und freute mich schon… es war jedoch steinhart und nur Dekoration. Die Chinesen können also so backen, wollen vermutlich nur nicht, weil es niemandem schmeckt. Schade.

Bewegtes 1

Bewegtes aus China.

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Bus fahren

Ich fahre im Moment öfter mal mit dem Bus, da wir noch kein E-Bike (elektrischen Roller) haben. Erst einmal war ich positiv überrascht, wie pünktlich und vor allem oft die Busse hier fahren. Länger als 10 Minuten wartet man eigentlich nie, zumindest nicht im Stadtinneren, wo wir ja wohnen. Vor allem sind hier teilweise 4 Busse auf einer Linie unterwegs und an den Haltstellen sieht man an den Infotafeln sogar an welchen Stationen sich jeweils ein Bus befindet und kann so ungefähr abschätzen, wann der nächste kommt. Mit der dazugehörigen Handyapp sogar minutengenau. Einfach klasse. Auch fahren viele Busse bis mind. 00:00 recht regelmäßig und eine Fahrt kostet 1 Yuan, was im Moment ca. 0,14 EUR entspricht. Das ist ziemlich günstig und toll, selbst wenn man bei jedem Umsteigen wieder 1 Yuan bezahlen muss. Im Winter oder Sommer, werden manche Busse stark klimatisiert und dann kostet es aufgrund des größeren Sprit- bzw. Spritverbrauchs schon einmal ganze 2 Yuan. Immer noch ziemlich günstig, wie ich finde. Des Weiteren fallen einem öfter die komplett elektrischen Busse auf, die hier rumfahren. Das macht natürlich weniger Lärm und Gestank, was mir persönlich sehr gefällt. Und wenn wir nun schon beim Aufzählen aller positiven Aspekte von chinesischen Bussen sind, es gibt in den neueren Bussen sogar Wifi und TV.

Allerdings hat das alles auch ein klein wenig seine Schattenseiten. In China hat man nämlich schon vor dem Einsteigen sein Leichenhemd an, da die Busfahrer wirklich überaus verrückt durch den Verkehr rasen. In China muss man sich beim Busfahren sogar im Sitzen noch festhalten, so verrückt geht das hier teilweise zu. Am schlimmsten wird es natürlich, wenn die Fahrer unter Zeitdruck stehen und sich dann sprichwörtlich durch den ohnehin schon verrückten, chinesischen Verkehr „schlängeln“. Das klingt alles ganz lustig, bis man erst einmal drin sitzt oder – noch schlimmer – steht und mit beiden Armen und bleichem Gesicht eine Stange umklammert. Wenn denn eine frei ist. Zu Stoßzeiten ist es schon einmal extrem voll im Bus und dann muss man einfach schauen, wie man a) sich irgendwo fest hält, b) einsteigt und c) wieder aussteigt. Dabei wird im Übrigen kaum Rücksicht auf ältere Menschen genommen. Sobald alle eingestiegen sind krachen die Türen mit einem aberwitzigen Tempo zu und es wird losgebrettert. Gut, dass in China schon alle daran gewohnt sind und jeder so gut es geht die Balance hält. In Deutschland würden alle Fahrgäste direkt im Businneren herumkullern.

Ich habe mich nun auch schon ein wenig mehr dran gewöhnt und kann als Pro-Tipp nur empfehlen, mit auf die Straße zu schauen. Dann kann man ungefähr erahnen, wenn der Bus eine Vollbremsung hinlegt und dadurch fällt das Festhalten ein klein wenig einfacher.

Joghurt in China…

…heißt sprichwörtlich übersetzt „saure Milch“ (酸奶) und wird übrigens überwiegend getrunken anstatt gelöffelt. Manche kommen gar in kleinen / großen Tetrapaks oder direkt in Flaschen daher und werden gerne mal am Esstisch in ein Glas gefüllt. Selbst die Deutschland ähnlichen Plastikschälchen kommen direkt mit Strohhalmen. Egal wie dick der Joghurt ist.

Neben etlichen chinesischen Herstellern dominieren vor allem die Bulgaren den Markt. Aber die Griechen sind laut Berichten stark am Wachsen in China. Deutschland exportiert überwiegend H-Milch (und Bier) nach China und weniger Joghurt. Ungesüßten Joghurt gibt es so gut wie gar nicht. Selbst der ganz einfache Joghurt ist hier wesentlich süßer als deutsche Joghurts mit Aroma.

Yoghurt

Fahrschule in China

Meine Frau machte ja nun erfolgreich ihren Führerschein und als ich das so mitbekam musste ich ja doch an der ein oder anderen Stelle schmunzeln, denn der Ablauf ist – wie so vieles in China – eher etwas ungewöhnlich.

Zu erst einmal muss man sich natürlich registrieren. Wir fuhren dazu zur örtlichen Dorf-Fahrschule, die vermutlich zu groß wie die 5 größten, deutschen Fahrschulen zusammen war. Dort angekommen werden Daten erfasst, ein Foto gemacht und ca. 5 Seiten eines Dokuments abgestempelt und auf jeder Seite unterschrieben. Dann geht es erst einmal nach Hause an’s Lernen. Denn bevor man in China überhaupt in ein Auto steigen darf, muss man erst einmal eine erste Theorieprüfung bestehen. Finde ich ansich nicht so verkehrt. Das Lernen ansich geht schnell, den Termin für die Prüfung bekommen jedoch nicht so sehr. Die Fahrschule ist groß und die Bewerberanzahl ist anscheinend riesig, so kann das dann trotz computerbasierter Prüfung schon einmal dauern, bis man einen Termin bekommt.

Sobald das abgehakt ist, kann man endlich mal rumkurven. Allerdings noch nicht im Straßenverkehr, sondern erst einmal auf einem Verkehrsübungsplatz. Dort lernt man dann in einzelnen Schritten Dinge wie fahren um die Kurve, fahren im Tunnel und natürlich einparken. Das ganze ausschließlich auf dem Verkehrsübungsplatz wohlbemerkt, ohne weitere Fahrzeuge in unmittelbarer Nähe. Besonders das Einparken machte auf mich einen eher lustigen und sinnfreien Eindruck, denn es wird penibel genau darauf geachtet, dass man Linien nicht überfährt, exakt an einem gewissen Punkt anhält und vor allem läuft das alles nur im Standgas ab. Wie man so richtig Autofahren lernen soll, ist mir ein Rätsel und… naja, man sieht es ja am chinesischen Straßenverkehr, dass es vermutlich etwas bessere Wege gäbe. Dass man nicht einfach zwei Schrottautos hinstellt und die Leute dazwischen einparken lässt, liegt vermutlich daran, dass die zweite Prüfung – eben jenes Einparken, Kurvenfahren, etc. – auch computerbasiert ist und man eben genau auf der Linie anhalten muss, sonst registriert der Computer im Auto das als „durchgefallen“.

Das hat also zur Folge, dass auf dem (riesigen) Verkehrsübungsplatz so ca. 20 Fahrschulautos im Standgas rumgurken und entweder einparken oder um eine Kurve fahren und sich dabei sogar aus dem Fenster lehnen, damit sie die Linie auf dem Boden gut sehen. Das hat meines Erachtens soviel mit richtigem Autofahren zu tun, wie chinesische Nudelsuppe mit italienischer Pasta. Das ganze dauert dann auch hier wieder etliche Tage / Wochen, da es einfach zuviele Schüler gibt und man immer auf andere warten muss. So übt man dann das Einparken innerhalb von 5 Stunden gerade ein paar mal. Der nächste Schritt ist das Lernen der Lichtsignale. Fernlicht, Blinker, Licht, Lichthupe, etc. Dazu gibt es ein Gerät im Auto, welches Situationen im Straßenverkehr simultiert und man dann das entsprechende Signal betätigen muss. Die Situation „Sie wollen links abbiegen“ erfordert natürlich, dass man den Blinker links setzt und „Sie wollen überholen“ erfordert in China in der Tat, dass man ein Überholmanöver mit der normalen oder gar Lichthupe ankündigt. Das ganze findet wohlbemerkt bei komplettem Stillstand des Fahrzeuges statt. Setzt man ein falsches Signal, gibt es Punktabzug. Hat man das alles erfolgreich trainiert, kann man endlich zur zweiten und damit ersten praktischen Prüfung. Auch hier muss man sich bezüglich eines Termines wieder sehr gedulden.

Der Rest geht dann immerhin relativ schnell. Nun endlich (nach ca. 2 Monaten des Rumgurkens im Standgas) kann man etwas im Straßenverkehr rumfahren. Hierbei gab‘ es überraschend wenig Auffälligkeiten, außer dass in der dritten und somit zweiten praktischen Prüfung von einem abverlangt wird, dass man mind. 5 Sekunden mit gleichbleibender Geschwindigkeit einfach nur gerade aus fährt. Das ist in China leicht gesagt, als getan, da hier einfach ständig Menschen oder andere Fahrzeuge deine Fahrbahn kreuzen und so etwas wie Vorfahrt hier nicht existiert. Springt theoretisch jemand vor dein Fahrzeug und du must abbremsen, ist man durchgefallen. Ja, der Sinn erschließt sich auch mir nicht so ganz, aber wer weiß wieso das so ist und woher das kommt.

Hat man das alles hinter sich, gibt es nur noch eine Prüfung. Die insgesamt viert und somit zweite theoretische Prüfung. Ist auch diese bestanden, wartet man im Prinzip nur noch, dass man seinen Führerschein (ein einlaminiertes grüßes Papierchen) abholen kann und schon ist man offiziell „fit für den Straßenverkehr“. Jawohl, wenn man erst einmal die Fahrschule hier gesehen hat, weiß man, wieso der Verkehr teilweise so komisch ist. Hier wird ja teilweise seelenruhig auf der Hauptstraße gewendet und alle müssen warten (was lustigerweise auch alle seelenruhig tun und sich keiner wirklich „aufregt“ wie in Deutschland) und rückwärtsfahren und / oder einparken passiert hier generell nur im Schneckentempo. Kein Wunder auch, dass alle Automatik fahren und viele Chinesen meiner Ansicht nacht Probleme mit dem Schalten haben, wenn 80 % der Fahrschule in Standgas abläuft oder alle nur Autos mit Rückfahrkamera haben, wenn sie nie wirklich einparken in Realsituationen lernten.

Das klingt alles total lustig und „bizarr“, aber ich bin der Meinung, dass es aufgrund der Menschenmassen, die hier mobil sein wollen, nicht anders geht. Hier muss man einfach mal in die entgegengesetzte Richtung fahren oder auf die zweite Gegenfahrspur ausweichen, damit es „weiter geht“. Genauso wie man manchmal auch einfach mal warten muss, bis jemand gewendet oder ein- / ausgeparkt hat. Fußgänger haben sich genauso damit arrangiert und passen selbst bei grüner Fußgängerampel auf, denn es kommen ständig noch Autos angerauscht. Teilweise sieht man hier Frau mit Kind im Kinderwagen, auf einer riesigen Kreuzung, zwischen 20 Autos, die auch jeweils kreuz und quer fahren. Jeder schlängelt sich halt so durch und irgendwie scheint es ja zu funktionieren.

Was ich hier teilweise schon an Fahrmanövern sah ist echt grenzwertig und hätte zumindest in Deutschland bei jedem einzelnen Manöver zu einem Crash geführt. Nicht in China. Hier ist einfach jeder ständig am Aufpassen.

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