Ich fahre im Moment öfter mal mit dem Bus, da wir noch kein E-Bike (elektrischen Roller) haben. Erst einmal war ich positiv überrascht, wie pünktlich und vor allem oft die Busse hier fahren. Länger als 10 Minuten wartet man eigentlich nie, zumindest nicht im Stadtinneren, wo wir ja wohnen. Vor allem sind hier teilweise 4 Busse auf einer Linie unterwegs und an den Haltstellen sieht man an den Infotafeln sogar an welchen Stationen sich jeweils ein Bus befindet und kann so ungefähr abschätzen, wann der nächste kommt. Mit der dazugehörigen Handyapp sogar minutengenau. Einfach klasse. Auch fahren viele Busse bis mind. 00:00 recht regelmäßig und eine Fahrt kostet 1 Yuan, was im Moment ca. 0,14 EUR entspricht. Das ist ziemlich günstig und toll, selbst wenn man bei jedem Umsteigen wieder 1 Yuan bezahlen muss. Im Winter oder Sommer, werden manche Busse stark klimatisiert und dann kostet es aufgrund des größeren Sprit- bzw. Spritverbrauchs schon einmal ganze 2 Yuan. Immer noch ziemlich günstig, wie ich finde. Des Weiteren fallen einem öfter die komplett elektrischen Busse auf, die hier rumfahren. Das macht natürlich weniger Lärm und Gestank, was mir persönlich sehr gefällt. Und wenn wir nun schon beim Aufzählen aller positiven Aspekte von chinesischen Bussen sind, es gibt in den neueren Bussen sogar Wifi und TV.
Allerdings hat das alles auch ein klein wenig seine Schattenseiten. In China hat man nämlich schon vor dem Einsteigen sein Leichenhemd an, da die Busfahrer wirklich überaus verrückt durch den Verkehr rasen. In China muss man sich beim Busfahren sogar im Sitzen noch festhalten, so verrückt geht das hier teilweise zu. Am schlimmsten wird es natürlich, wenn die Fahrer unter Zeitdruck stehen und sich dann sprichwörtlich durch den ohnehin schon verrückten, chinesischen Verkehr „schlängeln“. Das klingt alles ganz lustig, bis man erst einmal drin sitzt oder – noch schlimmer – steht und mit beiden Armen und bleichem Gesicht eine Stange umklammert. Wenn denn eine frei ist. Zu Stoßzeiten ist es schon einmal extrem voll im Bus und dann muss man einfach schauen, wie man a) sich irgendwo fest hält, b) einsteigt und c) wieder aussteigt. Dabei wird im Übrigen kaum Rücksicht auf ältere Menschen genommen. Sobald alle eingestiegen sind krachen die Türen mit einem aberwitzigen Tempo zu und es wird losgebrettert. Gut, dass in China schon alle daran gewohnt sind und jeder so gut es geht die Balance hält. In Deutschland würden alle Fahrgäste direkt im Businneren herumkullern.
Ich habe mich nun auch schon ein wenig mehr dran gewöhnt und kann als Pro-Tipp nur empfehlen, mit auf die Straße zu schauen. Dann kann man ungefähr erahnen, wenn der Bus eine Vollbremsung hinlegt und dadurch fällt das Festhalten ein klein wenig einfacher.