The Real China Experience

我的生活在中国

Monat: Dezember 2017

Es tut sich was

Vor ein paar Tagen kamen nun auch endlich unsere Decken, das heißt im Bad und in der Küche sieht es nun auch nicht mehr wie Rohbau aus. Das Einziehen der Decken ist echt ein bisschen lustig, da im Prinzip nur ein Alugerüst an der Decke hängt und 1 mm Alubleche reingeklipst werden. Alles super leicht und natürlich auch etwas wackelig, weil sehr dünn. Leider vergaß ich auch ein Foto vom Endergebnis zu machen, das kommt dann beim nächsten mal.

Auf den folgenden Fotos sieht man ganz gut die vier Haken an der Decke, die einfach mittels Druckluft (???) in den Beton geschossen wurden. Das war echt bisschen ulkig und ich sah sowas noch nie zuvor. Der Monteur hatte einen langen Metallstab, an welchem der Haken vorne dran hing, dann hat er das an die Decke gehalten, etwas gepresst und dann knallte es laut und der Haken samt Nagel waren in der Decke. Das ging auch so schnell, dass ich kaum ein Foto davon machen konnte. An den Haken hängen dann Aluschienen und darin wiederrum die Deckenpanele.



Zur gleichen Zeit wurden auch die Steckdosen und Lichtschalter montiert. Wir entschieden uns für die „teuren“ Siemens, da ich persönlich billige Lichtschalter hasse wie die Pest. Auch hier habe ich leider kein Bild vom Endergebnis, das liefer ich dann einfach mal nach. Sehen halt aus wie Lichtschalter und Steckdosen.


Türen haben wir nun auch schon zwei, nämlich die Küchenschiebetüren, sowie die Tür zu meinem Büro. Alles Leichtmetall und in Schwarz. Bei allen Türen haben wir Glaselemente drin, damit soviel Licht wie möglich durch die Wohnung kann, da wir auf der Sonnenseite etwas von anderen Gebäuden eingekreist sind und es ab und an ein bisschen dunkel werden kann. Außerdem sieht’s „offener“ und „größer“ aus.

Die anderen Türen kommen später, da wir für die anderen Zimmer weiße Holztüren haben. Warum nicht die gleichen wie in meinem Büro? Wollten wir erst, aber Huan hatte dann Bedenken wegen der Qualität (und der Türshop, wo wir die Büro- und Küchentür kauften, war so unfreundlich und unflexibel) und so entschieden wir uns in letzter Sekunde für eine andere Firma. Natürlich hat dann kaum eine Firma die gleichen Türen und so wurden es dann für das Schlaf- und das Gästezimmer eben komplett andere. Und für das Bad natürlich auch eine komplett andere, weil Holztüren für chinesische Bäder nicht so optimal sind. Das Bad ist ja eigentlich immer kalt und wenn man da im Winter duscht, also das wird dann schon ziemlich dampfig. Dazu aber dann Fotos, wenn sie geliefert und installiert werden.


Dann kam auch endlich mal die Arbeitsplatte für die Küche. Wurde in zwei Teile geliefert und vor Ort noch etwas angepasst sowie die Löcher für Herd und Waschbecken ausgesägt. Das heißt natürlich, dass die weiße Küche fast komplett schwarz und verstaubt war. Und schwarzen Staub von einer weißen Küche zu säubern, das ist… also… nicht so einfach! Wir putzten nun schon drei mal, aber ich denke wir müssen da noch mind. zwei mal drüber, damit auch wirklich endlich alles weg ist. Gott sei Dank hatten wir die Küchentür drin und konnten zu machen, so dass nicht die komplette Wohnung voller Staub ist.

Ansonsten sieht man auf dem Bild noch unsere etwas ungewöhnliche Kochfläche mit Induktionsfeld links und Gasherd rechts. Wir wollten eigentlich ursprünglich das Feuer von der Gasleitung (rechts) etwas entfernen weil uns geraten wurde, dass man da einen gewissen Abstand braucht. Also wäre Gasherd links gewesen und Induktion rechts. Da wir aber die Gasleitung dann doch verkleiden ließen, hatte sich das erledigt dafür ist diese mit Holz verkleidet und nun haben wir links das Induktionsfeld. Gibt uns immerhin etwas mehr Arbeitsfläche und wir brauchen zwei Gasflächen gleichzeitig sowieso nie so oft. Schlecht zu sehen auf dem Bild ist die Kante an der Arbeitsplatte. Die hat eine kleine Erhöhung, so dass Wasser nicht direkt runter tropft, etc. Das finde ich persönlich ganz nett.


Naja, und dann hieß es natürlich ab in den Ikea und einkaufen. Der nächste Ikea ist in Nanjing, dass heißt wir fuhren 1 Stunde mit dem Schnellzug ca. 250 km nach Nanjing und kauften dort ordentlich ein. Wir informierten uns vorher schon, ob Ikea nach Hefei liefert und ja, tun sie. Bis 20 Kilo kostet es nur 20 EUR und jedes weitere Kilo dann zusätzlich 40 ct. Als wir uns die finalen Lieferkosten dann aber ausrechnen ließen, war es doch ein wenig teurer, als wir zuerst annahmen. Nämlich 217 EUR. Es stellte sich heraus, dass Ikea Möbel trotz allem Pressspan und Fakeholz doch ziemlich schwer sind. Insgesamt waren es 500 kg. Also rief Huan geschwind in Nanjing rum und organisierte eine Transportfirma. Das kostete dann nur 150 EUR. Hauptsache 70 EUR gespart, hehe. Also geschwind mal 500 kg Ikeapakete von den Regalen auf den Rollwagen gehievt. Dann vom Rollwagen in den LKW. Dann zu Hause vom LKW vor den Fahrstuhl. Dann vom Fahrstuhl vor die Wohnung. Dann nochmal in die Wohnung. Ich war tot.


Hier ein Bild vom fast fertigen Schlafzimmer, welches nun wirklich etwas eng ist. Mit Möbeln ist nun doch weniger Platz, als erwartet und wir müssen mal schauen, wie wir noch optimieren können. Aber naja, es ist eben eine kleine Wohnung und wir sind im Moment einfach noch zu verwöhnt von unserer großen Mietwohnung. Auf dem Bild zu sehen: Schrank und Kommoden der Serie „Trysil“ und das Bett der Serie „Malm“.

Zum Thema Ikea muss ich sagen, dass die Qualität in China… ein wenig schlechter ist, als in Deutschland. Beim Trysil-Kleiderschrank waren zwei Teile einfach 1 mm zu lang und somit passte die Seitenwand nicht ganz so exakt, was nun ein klein wenig komisch aussieht. Des Weiteren sind oft die Kanten etwas unsauber verleimt oder generell ein paar Dinge einfach unsauber. Aber naja, ansonsten ist Ikea natürlich das Beste, da alle anderen Möbel bescheiden aussehen (gerade in China) oder zu teuer sind (gerade in China). Im Hintergrund, im anderen Zimmer, sind noch drei „Lerberg“ Regale zu sehen, die in mein Büro kommen. Super billig, sehr stylish, perfekt.


Uuund hier das Wohnzimmer. Sehr schön zu sehen: Klimaanlage ist installiert und läuft. TV hängt auch an der Wand und man sieht gut den Kabelkanal unten. Zwischen Steckdosen und Kabelkanal wird dann unsere TV Bank an die Wand montiert. Die schönen Kissen auf der Couch wurden natürlich schon entsorgt. Ganz hinten, das war mal ein (geschlossener) „Balkon“ / Wintergarten. Hier rissen wir einfach die Tür raus und fortan ist es Wohnzimmer / Blumenzimmer / nicht-Balkon, samt Waschmaschine hinten links. Damit ist unsere Wohnung größer und Balkon braucht man in China leider eh nicht so sehr, weil es entweder zu kalt oder zu heißt ist, um auf dem Balkon etwas zu machen. Und weil wir keine Wäsche auf dem Balkon trocknen können, musste natürlich eine Waschmaschine-Trockner-Kombination her.


Zum Schluss noch ein Panorama von unserer Straße vor dem Eingang zur Wohnanlage. Im Moment sind natürlich noch überall Baustellen, aber in 1 – 2 Jahren wird es hier definitiv schon belebter aussehen. Das geht in China teilweise rucki-zucki. Ich weiß noch, wie wir uns in einer anderen Gegend eine Wohnung letztes Jahr anschauten. Da war alles noch super neu, kaum Menschen dort, alle Läden leer, etc. Als wir dann dieses Jahr wieder nach Wohnungen schauten, war dort schon das blühende Leben zu sehen. Alle Läden voll (natürlich 90 % Restaurants) und Menschen ohne Ende auf der Straße und in den Wohnanlagen.

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Weiter gehts

So, nach 2 Wochen sind dann nun endlich alle Wände fertig. Lange hats gedauert, aber das Ergebnis ist meines Erachtens wirklich gut. In China benutzen die Menschen aus irgendeinem Grund nur in den Schlafzimmern und Gästezimmern, bzw. Büros Tapeten. Im Wohnzimmer sind die Wände eigentlich nur glatt verputzt und gestrichen. Ich persönlich finde das ansich nicht schlecht, es sieht immerhin wie aus einem Guss aus und man hat nicht die verschiedenen Bahnen der Tapete oder sonstige Übergänge. Glatt sind die Wände auch, wobei wir uns fast für etwas Struktur entschieden hätten. Kostet hier aber recht viel Geld und so ließen wir es einfach. In unserer Wohnung gilt sowieso: Keep it simple.

Hier Bilder von den Putzarbeiten. Ich verstehe ja überhaupt nicht, wie man das gerade und eben hinbekommt. Gut, dass wir Profis anheuerten. Des Weiteren ist es immer wieder überraschend, wieviel größer die Wohnung dank der weißen Wände nun wirkt.




Im Wohnhzimmer und Schlafzimmer ließen wir dann von einer anderen Firma jeweils zwei Wände hellgrau streichen, damit es nicht ganz so langweilig aussieht. Als die Farbe aber schließlich trocknete, stellte sich heraus, dass es ein wenig ZU hellgrau ist. Es ist praktisch kaum ein Unterschied zum Weiß festzustellen. Wir müssen nun mal mit der Malerfirma sprechen, ob das wirklich die bestellte Farbe ist, oder ob sie aus Versehen eine andere benutzten. Ich finde das persönlich ja immer etwas dumm. Man muss sich die Farbe im Laden anhand eines 2 x 3 cm Farbbeispieles auf weißem Hintergrund aussuchen. Klar, dass es da völlig anders aussieht als an einer 3 x 5 m Wand.

Aber hier mal ein Foto des professionellen Werkzeugs, des Malers.


Unsere Klimaanlagen kamen nun auch schon und werden nächsten Mittwoch installiert. Dann können wir endlich mal etwas heizen in der Wohnung und erfrieren nicht immer beim Arbeiten. Ganz links steht übrigens der Xiao Mi 55″ Fernseher. Auf diesem Bild sieht man am Fenster auch recht schön, wie einfach nichts abgeklebt wird. Die Bodenfliesen haben sie zwar abgeklebt, aber alles andere nicht. Alle Fenster sehen aus wie Sau und ich hoffe, dass wir das überhaupt richtig putzen können.


Auf dem nächsten Bild wurden gerade die Mückennetze montiert. Der Typ fiel bei der Montage fast aus dem Fenster. Da wir im Gästezimmer und Schlafzimmer Kippfenster deutscher Art haben, müssen von draußen Rollnetze angeschraubt werden. Die kann man dann so auf- und zurollen. An den anderen Fenstern, die eher Schiebefenster nach China Art sind, wurden sie einfach davor geklemmt. Im Wohnzimmer und meinem Büro haben wir stabile Metallnetze, die zum Rollen sind leider aus Plastik. Mal schauen, wie lange die Katzen brauchen, um die zu zerfetzen.


So und dann kam auch endlich mal die Küche. Bei der Küche wollten wir etwas Geld sparen und haben nicht die „teure“ von unserer Dekorationsfirma genommen, sondern eine von einem günstigen Küchenhersteller. Neben der Kohle war aber vor allem auch die Steinplatte ein weiterer Grund, denn wir wollten eine schwarze. Und natürlich gab’s das nicht bei jedem. Naja, nun wurde sie in 3 Minipaketen angeliefert und ein älterer Herr machte sich schonmal an den Zusammenbau. Ein anderer kam dann später und half ihm. Als beide fertig waren und es einige Fragen bezüglich des Planes gab, stellte sich heraus, dass das gar nicht die Küchenmonteure sind. Die Menschen, die unsere Küche schon anfingen aufzubauen, sind einfach die Lieferanten. Also… hä? Der eigentliche Küchenmonteur kam dann einen Tag später und regte sich über die zwei Lieferanten auf, dass sie die Küche nicht richtig zusammen bauten.

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Hier ein Bild vom falschen Monteur bei der Arbeit. Beachtet auch, wie die Teile der Küche schön im Dreck liegen und in China auch rein gar nichts irgendwie mal weggeräumt oder geputzt wird. Die Küche steht bei uns nun sprichwörtlich auf einem Haufen Dreck. Sobald alle dreckigen Arbeiten abgeschlossen sind, muss ich unter allem nochmal ordentlich putzen, selbst wenn es dann nicht zu sehen ist.


Naja, die Sache mit der Küche war sowieso ein bisschen chaotisch. Man bestellt in einem Shop, dann wird das aber von irgendeinem Designer irgendwo designed und man schaut sich ein 2D PDF an. 3D Visualisierung gibts nur bei teuren Küchen. Der Designer verstand uns natürlich nicht immer, wie wir manche Dinge haben wollten und Huan musste dann immer sehr mit ihm diskutieren. Sie hassen sich nun beide gegenseitig. Hier mal mal ein paar Bilder von dem, was nun schon fertig ist.

Immerhin hat der falsche Monteur das Loch nett ausgesägt.


Beachtet auf dem nächsten Bild links den Gashahn samt Gasrohr. Das Gasrohr wollten wir ursprünglich so rausschauen lassen und schwarz anmalen. Das hätte dann ansich ganz gut zu unserem Style gepasst, wie wir die Wohnung haben wollen. Aber naja, gab dann natürlich Problem mit der Steinplatte, welche wir nicht bedachten (und uns keiner darauf hinwies) und als Resultat mussten wir das Rohr nun leider zubauen lassen.


Und das ist praktisch unsere ganze Küche und der einzige Stauraum, den wir zur Verfügung haben. Ganz links in das Loch kommt ein Kühlschrank und über dem Türrahmen, welcher hier nicht zu sehen ist, noch zwei kleine Regale. Das ist ansich alles, was wir an Stauraum haben. Ja, die Küche ist klein. Sehr klein. Das Teil über der Dunstabzugshaube wird noch durch ein längeres ersetzt, damit es bis zur Decke geht und das hässliche silberne Rohr nicht zu sehen ist.


Ja und hier noch geschwind der Monteur des Gasboilers. Der hangelte sich auch einfach mal geschwind aus dem Fenster im 20. Stock, um das Rohr nach draußen zu montieren. Warum auch nicht. Der Gasboiler ist unsere einzige Warmwasserquelle, da es natürlich keine Zentralheizung in Hefei gibt. Im Moment benutzen wir auch ausschließlich so einen Gasboiler und meines Erachtens reicht das vollkommen aus und funktioniert einfach super. Nimmt vor allem nicht soviel Platz weg, wie diese anderen elektrischen Dinger mit den großen Tanks?!


Über den Fliesen, was noch wie Rohbau aussieht, da kommt dann natürlich noch eine Decke hin. In China zieht man sich im Bad sowie in der Küche immer so Zwischendecken ein, damit man dann die Rohre für Dunstabszug im Bad sowie Dunstabzugshaube und Gasboiler in Küche verstecken kann. Meines Erachtens ganz nett eigentlich. Dazu dann mehr, wenn die Decken nächste Woche kommen.