The Real China Experience

我的生活在中国

Schlagwort: Papierkram

Papierkram 2

Als nächstes ging es dann früh zum Flughafen und mit einem 2 Stunden Flug nach Hefei. Dort angekommen konnten wir endlich mal unsere zwei vermissten Koffer entgegen nehmen. Die Verwandschaft stand auch schon direkt bereit und holte uns ab. Es stand nun erst einmal auf dem Plan, dass wir uns um meinen dauerhaften Aufenthaltstitel kümmern. Also schnell von allen benötigten Sachen eine Kopie angefertigt, Dokumente sortiert und erstmal zur Polizei, wo man in China die Anmeldebestätigung bekommt. Erst wusste keiner so richtig Bescheid, was er mit uns anfangen sollte, aber da wir chinesische Freunde dabei hatten, ging es dann doch irgendwie und ich habe nun eine offizielle Meldebescheinigung für Hefei.  Dann weiter in ein riesiges Amtsgebäude.

Dort beeindruckte zu erst einmal die Organisation. Die hälfte aller Amtsangelegenheiten kann man dort bereits an einem der 10 Terminals erledigen und selbst für’s Formulare ausfüllen gibt es einen eigenen, großen Bereich mit viel Platz zum Schreiben und vielen Stiften. Für alles, was das Terminal nicht erledigen kann, zieht man sich eine Nummer und wartet im riesigen Wartebereich mit mind. 50 kreisförmig angeordneten Sitzen und – ungelogen – 10 x 3 m großem LED Screen. Man fühlte sich ein wenig wie am Flughafen. Als wir dann aber doch vergebens auf das Aufrufen unserer Nummer warteten, gingen wir einfach mal zum Schalter für Ausländervisa und frugen freundlich nach, was da los ist. Es wurde ganz verdutzt geguggt, ein Knöpfchen gedrückt und siehe da, nun waren wir schon dran. So ein Zufall.

Ende der Geschichte war dann leider, dass wir fast überhaupt nichts erledigen konnten, da uns noch ein Dokument, sowie der Gesundheitscheck fehlte. Wir gingen davon aus, dass wir das im selben Gebäude machen können oder einen Arzt genannt bekommen, wo wir hinmüssen, da diese ja höchstwahrscheinlich zertifiziert / beglaubigt sein müssen oder sowas. Sonst hätten wir das ja vorher schon bei irgendeinem Arzt gemacht. Es wurde uns jedoch versichert, dass wir ja noch Zeit hätten und man das ganze theoretisch auch am letztmöglichen Tag (30 Tage nach meiner Einreise) erledigen kann.

Nun denn…

Papierkram

Am Anfang der meisten längeren Aufenthalte im Ausland steht natürlich der Papierkram. Ich habe direkt das Q1 Visum (Langzeitaufenthalt bis 1 Jahr für Angehörige) beantragt und bekam schon 4 Tage später das OK, dass das Visa genehmigt wird. Nanu? So schnell? Bei genauerem Hinsehen stellte ich dann schnell fest, warum. Bei „Dauer des Aufenthalts nach jedem Einreisen“ stand „000 Tage“ und als Zusatz lediglich „Muss sich innerhalb von 30 Tagen um einen Aufenthaltstitel kümmern“. Soso, da wäre ich aber mit einem Touristenvisum irgendwie besser gekommen, da man damit maximal 90 Tage im Land bleiben kann. Sicher, solange der Antrag auf Aufenthalt läuft, kann ich wohl bleiben, aber ich hätte zumindest länger Zeit, mich irgendwann zu melden. Wir wollten ja eigentlich erstmal nach Chengdu reisen und bisschen relaxen, aber nun drückt die Zeit etwas.

Bis dahin heißt es aber ohnehin nochmal mit Ämtern und Papierkram herumschlagen. Um einen dauerhaften Aufenthaltstitel in China zu bekommen, brauche ich natürlich noch eine legalisierte Heiratsurkunde. Das heißt in Kurzform: 1) Notarkopie, 2) Stempel der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion 3) Stempel des Bundesverwaltungsamtes 4) Stempel des chinesischen Konsulats. Klingt so einfach, war es im Prinzip auch, aber der Weg dahin war etwas steinig kurvig. Zuerst muss man sich auf mind. 5 verschiedenen Amts-Webseiten Informationsfetzen zusammensuchen und -verbinden, um dann beim Notar zu hören, dass das ja doch alles ganz anders ginge. Die Verwirrung war groß, die Nerven lagen blank aber im Endeffekt ging dann doch alles ganz reibungslos. Wenn man von Besuchszeiten von 09 – 12 Uhr und ebenso kurzen Telefonzeiten bei den deutschen Ämtern absieht.

Die Kosten lassen sich übrigens auch sehen:

  • Q1 Visum für die VR China – ca. 165 EUR
  • Notariell beglaubigte Kopie der Heiratsurkunde – ca. 12 EUR
  • Beglaubigung der Heiratsurkunde durch Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Kaiserslautern – ca. 24 EUR
  • Hotel in Köln ca. 50 EUR
  • Beglaubigung der Heiratsurkunde durch Bundesverwaltungsamt in Köln – 25 EUR
  • Beglaubigung der Heiratsurkunde durch Konsulat VR China in Frankfurt – 45 EUR

Von den Spritkosten (Kaiserslautern, Köln, Frankfurt) mal abgesehen. Ich ließ diese mal weg, da die ganzen Beglaubigungen auch auf dem Postweg hätten erledigt werden können. Aber uns lag die Zeit im Nacken und sicher ist sicher, finde ich. Immerhin, der grobe Papierkram ist erledigt und ich ließ bei der Gelegenheit auch gleich mein IHK Abschlusszeugnis legalisieren, nur für den Fall.