The Real China Experience

我的生活在中国

Schlagwort: Hefei (Seite 4 von 5)

Chao Hu

Zusammen mit Adrian und einem neugewonnenen chinesischen Freund besuchten wir den Chao Hu See (巢湖). Dieser befindet sich gerade mal 20 Minuten außerhalb Hefeis und gehört zu den fünf größten Sees in ganz China. Er ist maximal 55 km lang und an seiner breitesten Stelle 22 km breit. Er kommt also nicht ganz an den Bodensee heran, vor allem nicht was seine Tiefe angeht. Durchschnittlich gerade mal 2,5 meter tief und an der tiefsten Stelle nur 5 meter. Wir fuhren zuerst an die Stelle des Sees, an welcher der Zhongmiao Tempel (中庙介绍) steht. Dort kann man sich gegen eine geringe Gebühr umschauen und wenn man will auch ein wenig beten. Vor allem aber ist dieser Spot natürlich für Fotos sehr interessant.

Ansonsten besuchten wir noch ein kleines Dörfchen nahe des Sees, wo wir schließlich geschwind zu Mittag aßen. In dem kleinen Dörfchen schauten wir uns dann noch ein paar historische Geschäfte an, machten ein paar Fotos und schon war der Tag rum. Zumal unser chinesischer Kontakt nun auch arbeiten musste.

Bewegtes 2

Und nochmal ein paar animierte Eindrücke aus Hefei, meiner neuen Lieblingsstadt. Bildchen müssen unter Umständen erst etwas laden.

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Bao Gong Yuan

Mit Adrian besuchten wir dann erst einmal Hefeis „Bao Gong Yuan“ (包公园). Eine künstlich angelegte, 30 Hektar große Parkanlage zu Ehren Bao Zhengs, einem Richter und Staatsbedienstetem aus der Song Dynastie und natürlich Sohn Hefeis, welcher heutzutage als Symbol für Gerechtigkeit und Korruptionsfreiheit in China steht. Der Park selbst ist kostenfrei und lediglich die drei Hauptattraktionen wie das „Floating Village“ (schwimmende Dorf), die Grabanlage Bao Zhengs und der riesige „Qingfeng Pavillion“ (清风阁) kosten alles zusammen gerade mal 7 EUR. Der Tempel zu Ehren Bao Zhengs wurde um 1066 errichtet und 1961 von der Provinz Anhui als Kulturgut unter Schutz gestellt. Von den 30 Hektar besteht fast die Hälfte übrigens aus Wasser. Gerade wenn das Wetter schön ist, lohnt sich der Park ungemein, da man nicht nur durch schönes Grün laufen kann, sondern auch die klassische Architektur des Floating Villages bewundern und etliche kleine Pfade und Brücken durchlaufen kann. Das Highlight ist dann natürlich der Tower, von welchem man einen wundervollen Rundumblick über ganz Hefei hat.

Stichwort Deutsch

Letzte Woche besuchte mich Adrian und wir hatten eine sehr, sehr gute Zeit. Kurz vor seinem Besuch war ich ja fast ein bisschen deprimiert, weil sich die Jobsuche so schwergängig gestaltete, das Wetter unter aller Sau war und ich ein bisschen Heimweh hatte. Jetzt ist Adrian weg, das Wetter gut und vor allem gehe ich nun immerhin als Teilzeitkraft in eine Schule Deutsch unterrichten. Die Welt schaut nun sozusagen ein wenig besser aus. Zumal ich in der Woche mit Adrian direkt drei neue Freunde / Bekanntschaften machte hier, was natürlich auch nicht verkehrt ist.

In der Deutschschule bin ich für das „Hörverständnis“ und „Sprechen“ zuständig. Grammatik und alles, wo man etwas mehr erklären muss, macht dann eine Chinesin. Der Aufwand hält sich also in Grenzen, der Verdienst ist aber ganz gut. Hauptziel ist für mich allerdings immer noch einen Vollzeitjob zu kriegen. Das sollte allerdings auch irgendwann klappen. Und dann bin ich sozusagen endlich mal „angekommen“.

Hefei bei gutem Wetter

Die letzten Tage ist es ja nun immer recht sonnig gewesen und der Himmel ist nun sogar öfter mal blau. Da bietet es sich natürlich an, ein paar Fotos zu machen.

Bäckereien

Chinesen lieben zunehmend Europäisches und so gibt mittlerweile auch recht viele Bäckereien in China. Fast alle paar Meter sieht man eine Filiale der größeren Ketten mit lustigen Namen wie: „Caidie Bakery“, „Kengee“, „Super Bakery“, „Bread Talk“ oder in Bozhou auch „G-Tyme“. Mit einer deutschen Bäckerei hat das natürlich nicht viel zu tun, aber in vielen Bäckereien findet man in der Tat leckere Dinge.

Hier mal ein paar Eindrücke am Beispiel meines Lieblingsshops namens „Kengee“.

Toast- oder Weißbrot, wie wir es aus Deutschland kennen, gibt es überhaupt nicht. Das Brot ist überwiegend sehr weich, weiß und sehr süß. Das ist ansich auch nicht verkehrt und kann schon einmal ganz gut schmecken, aber eben nur manchmal und ein Rührei und Bacon will man damit nicht essen. Desweiteren gibt es dieses weiße, süße Brot in allen möglichen Variationen. Mit roten Bohnen, Rosinen, grünem Zeug, lila Zeug und vielem mehr.

In „Kengee“ fand ich meinen persönlichen Favouriten, welches dunkler und weniger süß ist. Es erinnert mich lustigerweise an das „Honeywheat“ Toastbrot, welches ich in den USA einst kaufte. Hierzu passt hervorragend eher herzhaftes. Es ist allerdings genauso soft und lediglich etwas toasten schafft da Abhilfe.

Ansonsten findet man in diesen Bäckereien vor allem noch viel süßere Teilchen. Das gleiche Brot mit z. B. Schlagsahne gefüllt, kleinere, runde „Brötchen“ mit rotem Bohnenzeug gefüllt oder auch „herzhaftes“ mit Wurst / Schinken und Mayonaisse. Diese Teile sind vom Geschmack her leider genauso süß und absolut nicht so mein Geschmack. Neben allerhand Keksen gibt es natürlich auch Getränke. Überwiegend Tee und Milchtee-Mixgetränke, allerdings auch Kaffee. Im „Kengee“ gar meinen Lieblingskaffee, hier muss man jedoch auf „bitte nur halb soviel Wasser“ bestehen, sonst ist er zu verwässert.

Des Weiteren sind Bäckerein in China berühmt für ihre Torten. Chinesen stehen aus irgendeinem Grund mittlerweile total auf Torten. Das wäre ansich ja nicht so verkehrt, aber leider sind auch diese eher… etwas „anders“ als bei uns. Eine Torte besteht hier zu 50 % aus mega-fluffigem und weichem Bisquit und 40 % Schlagsahne. Der Rest ist dann Dekoration außenrum wie z. B. mehr Süßkram und vor allem Früchte. So eine Torte mit einem 20 cm Durchmesser kostet dann schonmal locker 20 – 30 EUR je nach Bäckerei. Das hält die Chinesen aber nicht davon ab die Dinger zu kaufen wie verrückt, vor allem natürlich für Geburtstage und Feiern.

Als kleine Randnotiz sei noch erwähnt, wie viele Bäckereien absolut gut aussehendes und normales Brot als Dekoration benutzen. Ich besuchte einst eine „G-Tyme“ Filiale, sah ganz normales Brot und freute mich schon… es war jedoch steinhart und nur Dekoration. Die Chinesen können also so backen, wollen vermutlich nur nicht, weil es niemandem schmeckt. Schade.

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Bewegtes aus China.

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Bus fahren

Ich fahre im Moment öfter mal mit dem Bus, da wir noch kein E-Bike (elektrischen Roller) haben. Erst einmal war ich positiv überrascht, wie pünktlich und vor allem oft die Busse hier fahren. Länger als 10 Minuten wartet man eigentlich nie, zumindest nicht im Stadtinneren, wo wir ja wohnen. Vor allem sind hier teilweise 4 Busse auf einer Linie unterwegs und an den Haltstellen sieht man an den Infotafeln sogar an welchen Stationen sich jeweils ein Bus befindet und kann so ungefähr abschätzen, wann der nächste kommt. Mit der dazugehörigen Handyapp sogar minutengenau. Einfach klasse. Auch fahren viele Busse bis mind. 00:00 recht regelmäßig und eine Fahrt kostet 1 Yuan, was im Moment ca. 0,14 EUR entspricht. Das ist ziemlich günstig und toll, selbst wenn man bei jedem Umsteigen wieder 1 Yuan bezahlen muss. Im Winter oder Sommer, werden manche Busse stark klimatisiert und dann kostet es aufgrund des größeren Sprit- bzw. Spritverbrauchs schon einmal ganze 2 Yuan. Immer noch ziemlich günstig, wie ich finde. Des Weiteren fallen einem öfter die komplett elektrischen Busse auf, die hier rumfahren. Das macht natürlich weniger Lärm und Gestank, was mir persönlich sehr gefällt. Und wenn wir nun schon beim Aufzählen aller positiven Aspekte von chinesischen Bussen sind, es gibt in den neueren Bussen sogar Wifi und TV.

Allerdings hat das alles auch ein klein wenig seine Schattenseiten. In China hat man nämlich schon vor dem Einsteigen sein Leichenhemd an, da die Busfahrer wirklich überaus verrückt durch den Verkehr rasen. In China muss man sich beim Busfahren sogar im Sitzen noch festhalten, so verrückt geht das hier teilweise zu. Am schlimmsten wird es natürlich, wenn die Fahrer unter Zeitdruck stehen und sich dann sprichwörtlich durch den ohnehin schon verrückten, chinesischen Verkehr „schlängeln“. Das klingt alles ganz lustig, bis man erst einmal drin sitzt oder – noch schlimmer – steht und mit beiden Armen und bleichem Gesicht eine Stange umklammert. Wenn denn eine frei ist. Zu Stoßzeiten ist es schon einmal extrem voll im Bus und dann muss man einfach schauen, wie man a) sich irgendwo fest hält, b) einsteigt und c) wieder aussteigt. Dabei wird im Übrigen kaum Rücksicht auf ältere Menschen genommen. Sobald alle eingestiegen sind krachen die Türen mit einem aberwitzigen Tempo zu und es wird losgebrettert. Gut, dass in China schon alle daran gewohnt sind und jeder so gut es geht die Balance hält. In Deutschland würden alle Fahrgäste direkt im Businneren herumkullern.

Ich habe mich nun auch schon ein wenig mehr dran gewöhnt und kann als Pro-Tipp nur empfehlen, mit auf die Straße zu schauen. Dann kann man ungefähr erahnen, wenn der Bus eine Vollbremsung hinlegt und dadurch fällt das Festhalten ein klein wenig einfacher.

Umzug nach Hefei

So schnell kann’s also gehen. Aus heiterem Himmel bekam ich die Nachricht, dass wir Donnerstag schon nach Hefei ziehen. Das war an einem Sonntag. Mir sollte es recht sein und so begann die Vorfreude. Dienstag stellte sich dann aber heraus, dass unser Fahrer nun doch nicht fahren konnte und wir bis Sonntag warten müssen. Soll mir auch recht sein. Wir sind ja leider auf einen privaten Fahrer angewiesen, da man weder im Zug, noch im Bus einfach zwei kleine (süße) Kätzchen mitnehmen kann. Zumal deren Käfig riesig ist und wir sie nicht 4 Stunden lang in die kleine Tragebox quetschen wollten.

Nun, jetzt ist Dienstag und wir sind angekommen. Wohnung gehört einer Freundin meiner Frau und nun schauen wir erst einmal, ob wir hier bleiben, oder noch einmal umziehen müssen / können. Das hängt nun davon ab, ob der neue Arbeitgeber meiner Frau uns eine Wohnung stellt oder nicht und vor allem ob diese günstig, kostenfrei oder sonst irgendwie gut / besser ist. Ansonsten bleiben wir erst einmal hier in ca. 140 m², im 18. Stock eines ingesamt 24-stöckigen Hochhauses (für chinesische Verhältnisse also sogar noch recht niedrig). Ganze 2 Tage nonstop haben wir geputzt, ausgepackt, umgeräumt, eingeräumt und wieder eingepackt und so langsam fühlt man sich fast schon heimisch. Internet ist sogar auch schon installiert und fast einen eigenen Beitrag wert, wenn ich an den Ablauf denke.

Meine Frau habe ich jetzt allerdings erstmal an den Bahnhof gefahren (mit dem Bus), denn sie muss vorerst wieder zurück nach Bozhou wo die vierte und endlich letzte Fahrschulprüfung auf sie wartet. Ich habe hier währenddessen Sturmfrei und passe auf, dass die Katzen uns nicht alle Blumen wegfressen und Gläser abräumen. An dieser Stelle sei auch noch einmal erwähnt, wie unfassbar schön es ist, fließend Warmwasser und eine Raumtemperatur über 15 °C zu haben. Man weiß das wirklich erst zu schätzen, nachdem man ohne Heizung und Warmwasser auf dem Dorf lebte.

Endlich legal

Kurzes, längst überfälliges Update: Waren ja vor kurzem noch einmal für einen Tag in Hefei und haben nun im zweiten Anlauf endlich meinen Pass mit eingeklebtem Aufenthaltstitel abgeholt. 

Erster Versuch

Der erste Anlauf war indes reichlich erfolglos. Wir standen früh um 06:00 Uhr auf und musstens uns erst einmal zu Fuß durch einen Schneesturm kämpfen. Dann ging es mit dem Linienbus zur Busstation, wo wir erst einmal erfuhren, dass es aufgrund des Schnees schonmal 7 Stunden dauern kann, bis der Bus in Hefei ankommt. Das war uns dann ein wenig zu langsam und so versuchten wir schnell noch zum Bahnhof zu fahren, um den nächstmöglichen Zug zu erwischen. Klappte dank Verspätung des Zuges auch wunderbar. Wir standen rechtzeitig am Gleis und warteten dann erst einmal. Und froren. Nachdem die Anzeige von 10 Minuten Verspätung auf 40 sprang und schlussendlich „unbestimmt“ anzeigte, fanden wir uns schon einmal damit ab, das wir heute gar nicht mehr nach Hefei fahren.

So war es dann auch. Also ab nach Hause und erst einmal aufwärmen. Das klappte aber nicht so richtig und wie sich später herausstellte lag das wohl an einer Magenverstimmung / Erkältung / Kälteschock (?), welche ich mir einfing. Hing dann den Rest vom Tag abwechseln im Bett und über der Kloschüssel rum (jeweils einmal „richtig“ und einmal „verkehrt“ herum) und versuchte einfach, den Tag zu überleben. Der Abend wurde dann noch von leichtem Fieber gekrönt und so fiel auch erstmal der nächste Tag als möglicher Reisetag nach Hefei aus.

Zweiter Versuch

Zwei Tage später dann aber endlich noch einmal probiert. Es waren zwar noch -5 °C, aber immerin trocken und ich fühlte mich gut. Fuhren also schnell (4 Stunden) mit dem Bus nach Hefei, wo ein Verwandter auf uns wartete. Dieser fuhr uns geschwind zum Amt, wir holten den Pass ab und mussten dann nur noch geschwind zur Polizeistation in unserem zukünftigen Wohnbezirk, damit auch alles dreimal abgesichert ist. Könnte ja sonst wer kommen! Nach einer Stunde (!) Hefei Aufenthalt ging es wieder 4 Stunden mit dem Bus zurück und wir konnten noch rechtzeitig zu Abend essen. 

Hätte das nur beim ersten mal so geklappt.  Ein klein wenig enttäuscht bin ich, dass ich nicht zusätzlich zum Titel im Pass eine Art Scheckkarte bekam, wie es in Deutschland üblich ist. 🙁 So muss ich theoretisch immer meinen Reisepass dabei haben. Aber besser als nix und vor allem erst einmal Ruhe! 

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