Komme nun endlich mal dazu, etwas zu schreiben.

Der Anfang ist gemacht, der Abschied fiel schwer und wir sind nun endlich in China angekommen. Mein Flug ging von Frankfurt nach Peking, wo ich dann umstieg und weiter von Peking nach Chengdu flog. Im Prinzip funktionierte der ganze Transfer fast reibungslos, mit der Ausnahme, dass nur eine Stunde Transferzeit für einen riesen Flughafen wie Peking nicht wirklich ausreichend ist. Ich glaube allein bei der Immigration musste ich 20 Minuten warten, dann mit einem Zug zu einem anderen Terminal und danach wiederrum erstmal mein Gate finden. Zum Glück konnte ich ausnahmslos jedem Flughafenmitarbeiter mein Ticket zeigen und jeder wusste Bescheid, wo ich hin müsse. Zu dem Zeitpunkt war es jedoch schon Zeit zum Boarden und ich musste aber noch durch die Sicherheitskontrolle. Das dauerte dann leider auch mindestens 15 Minuten, obwohl ich schon in der „Express Schlange“ stand. Es wurde also nun ziemlich brenzlig und nach der Sicherheitskontrolle rannte ich zu meinem Gate. Das sah ein Flughafenmitarbeiter mit elektrischem Kofferfahrzeug und bot mir an, mich zu meinem Gate zu fahren. Selbst das alleine dauerte schon 5 Minuten und der Kerl raste dabei schon. Eine Rolltreppe zwang mich dann zum Aussteigen und zwei Stockwerke weiter unten musste ich dennoch fast einen Kilometer rennen. Ich kam an meinem Gate zum wirklich letzt möglichen Zeitpunkt („Last Call“) an und war einfach nur froh, endlich im Bus zu stehen, welcher uns zum Flugzeug fuhr. Immerhin, ich war nicht ganz der letzte. Es kamen einfach noch ziemlich relaxed ein paar Chinesen, welche auch zu spät waren. Scheint hier alles nicht so wild zu sein. Mit knapp 45 Minuten Verspätung ging dann auch endlich der Flieger nach Chengdu.

Nächste Station Chengdu Airport, wo ich auch ohne Probleme meine Frau wiederfand, allerdings die Koffer nicht mehr auftauchten. Nach ein bisschen hin und her wurde dann mit der Fluggesellschaft ausgemacht, dass die Koffer nach Hefei gebracht werden sollen, wo wir ein paar Tage später ohnehin noch hinfliegen mussten, um meinen dauerhaften Aufenthalt zu regeln. Aber erstmal etwas in Chengdu relaxen und vor allem eine Runde im Hotel pennen, da ich im Flugzeug diesmal so wirklich gar nicht schlafen konnte und 3 Filme, sowie eine Serie am Stück schaute (hätte noch einen Film mehr geschafft, wenn ich nicht dauernd mit Essen unterbrochen worden wäre.). Danach ging es zur Kuānzhǎi Xiàngzi (宽窄巷子) was übersetzt mehr oder weniger „breite“ und „schmale“ Straße heißt. Ein historisch überlieferter Straßenzug, der 2008 restauriert und für Touristen zugänglich gemacht wurde. Wieviel davon nun noch „original“ ist, ist leider schwer zu sagen, aber immerhin gab‘ es eine Art Original erhaltenes Wohnhaus, welches man sich anschauen konnte. Danach ging’s noch zu einem Tempel, aber da war es praktisch schon zu dunkel, um irgendwie noch etwas zu machen. Also ab in’s Hotel und den nächsten Tag abwarten.

Am nächsten Tag ging es also zum Staudamm Dūjiāngyàn ( 都江堰), einem riesigen „Wasserregulierungsprojekt des Altertums ohne Stauwerk als Charakteristikum“, welches heute noch erhalten ist und vor allem auch funktioniert. Schon imposant, wenn man bedenkt, dass das ganze ca. 256 vor Christus gebaut wurde. Das Wetter war leider etwas arg verregnet und vernebelt, aber immerhin konnten wir natürlich gut essen und auch im Nebel sehen die Berge schön aus und die historischen Bauten sind reichlich imposant. Am Abend gab’s noch geschwind Hotpot, bevor es dann am nächsten Morgen nach Hefei gehen soll, Aufenthalt klären und Gepäck entgegen nehmen.